
Non-verbale Kommunikation ist eine höchst wirksame Waffe, speziell am Arbeitsplatz. Allzu oft hat man es mit jemandem zu tun, der sich nicht mit Worten klar und deutlich ausdrückt. Stattdessen macht die Gegenseite ein Pokerface, Mimik und Aussage passen nicht zusammen und es wird erwartet, dass man zwischen den Zeilen liest. Dies kann sehr verwirrend sein für jeden, der nicht auf dem Gebiet der Körpersprache gewandt ist. In diesen Fällen ist es wichtig zu lernen, wie man Gesten und Mimiken richtig interpretiert und auch selbst zum Ausdruck bringt. Und wer könnte hierzu ein besseres Vorbild sein als professionelle Pokerspieler? Nicht mit unschlagbaren Karten, sondern mit einem gekonnten Bluff hat Miss Finnland, Sara Chafak, gegen Pokerpro Ronnie Bardah, gewonnen. Beim Pokern wie auch in der Arbeitswelt kann sowohl die eigene Körpersprache als auch die Interpretation anderer einen voranbringen.
In der Regel findet kontinuierlich eine gewisse Kommunikation zwischen Menschen statt, selbst wenn dies unter Umständen nicht beabsichtigt ist. Ob das durch Gestik, Mimik, Körperhaltung oder Augenausdruck geschieht, es kann ebenso eindeutig sein, wie sich mit Worten zu äußern. Wer die folgenden Tipps beachtet, kann ungewollte Signale vermeiden und stattdessen seine Körpersprache bewusst einsetzen. Das kann folgenreiche Vorteile bzw. Konsequenzen haben, besonders im Berufsleben, wie z.B. in Besprechungen mit Vorgesetzten, beim Einstellungsgespräch oder im Kundenkontakt.
Zunächst einmal ist es wichtig festzuhalten, dass niemand in der Lage ist, jede kleinste Bewegung im Gesichtsausdruck zu steuern ohne unglaubwürdig zu wirken und eine starre Miene zu machen. Zumal gibt es reflexive Bewegungen, die Menschen unbewusst machen. So wissen Verhaltensforscher bereits seit den 60er Jahren, dass sich die Pupillen bei Entscheidungsprozessen erweitern. Anders sieht es mit der Gestik aus, da Gesten wie ein gemäßigt fester Handdruck und eine offene Körperhaltung ein Zeichen der Höflichkeit sind und darüber hinaus schon Teil der professionellen Etikette. Dazu gehören auch ein Lächeln und den Gegenüber beim Sprechen nicht zu unterbrechen.
Je nach Kontext ist es wichtig, sich über die Rollenverteilung im Klaren zu sein. Von (potentiellen) Vorgesetzten geht eine Führungsrolle aus, was zur Folge hat, dass man auf bestimmte Gestik bloß reagiert und nicht pro-aktiv ist. So wartet man beispielsweise bis einem angeboten wird, sich hinzusetzten oder zur Begrüßung die Hand gereicht wird. Auch der räumliche Abstand sollte mindestens eine halbe Armlänge sein. Übertriebene Bewegungen können jedoch auch steif oder sogar arrogant erscheinen. Weitere kontraproduktive Signale der Körpersprache sind übermäßig viele oder weit ausholende Handbewegungen, Zappeligkeit und ein Herumschweifen der Augen, was als negatives Zeichen der Nervosität gilt. Ein geneigter Kopf mit Blick zum Boden kann als Schüchternheit oder Demut aufgenommen werden. Augenkontakt ist wichtig, um Selbstbewusstsein auszustrahlen und dem Gegenüber Respekt zu zeigen. Außerdem wirkt man weniger abgelenkt von der Unterhaltung oder den Verhandlungen, da dem Gesprächspartner volle Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das ermöglicht einen besseren Gesprächsfluss und das gezieltere Einsetzen von Körpersignalen. Non-verbale Ausdrücke können auch dazu benutzt werden, um den Worten mehr Ausdruck zu verleihen. Dabei ist darauf zu achten, diese in Maßen einzusetzen, um nicht theatralisch zu wirken. Vor dem Körper verschränkte Arme sind ein Signal der Verschlossenheit und sollten daher vermieden werden.
Unsere Körpersprache vermittelt unserem Gegenüber viel mehr, als man das in der Regel vermutet. Wer es lernt, die eigene Körpersprache gekonnt zu steuern und die des Gegenübers zu beobachten und zu interpretieren, kann sich im Leben und im Beruf einen Vorteil verschaffen.
Autor: Redaktion