Vitamin D3: Fundamentale Bedeutung für unsere Gesundheit

Vitamin D3: Fundamentale Bedeutung für unsere Gesundheit
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Unser ganzer Körper ist in seiner Gesamtfunktion bis in die Zellteilung hinein von Vitamin D abhängig. Zugleich zeigen Studien, dass in Deutschland der Vitamin-D- Mangel sehr weit verbreitet ist und man davon ausgehen kann, dass 90 Prozent der Bevölkerung unterversorgt sind. Der Grund dafür ist bekannt: zu wenig Sonne auf der Haut! Das hat unterschiedliche Gründe und macht eine Substitution in den meisten Fällen unumgänglich. Allerdings sollte die Einnahmeempfehlung von Vitamin D als individuell variabel ansehen werden, sowohl für den Patienten als auch entsprechend der Jahreszeit.

Das Wetter und speziell die Sonne beeinflussen unser Leben, unseren Rhythmus, unser Lebensgefühl, unsere Laune, unsere Gemütsverfassung und unser körperliches Wohlbefinden. Besonders negativ wirken sich hierbei „dunkle“, sonnenarme Tage und Schlechtwetterperioden auf uns aus. Solche Phasen, vor allem wenn sie länger anhalten, beeinträchtigen unser Leben und verändern unsere gefühlte Lebensqualität. Und das gilt für uns alle! Selbst diejenigen, die nicht wetterfühlig erscheinen, reagieren auf länger anhaltendes schlechtes Wetter und werden davon beeinflusst – nicht nur psychisch, sondern auch in den Körper- und Zellstoffwechsel hinein.

Sonnenmangel auf der nackten Haut

Im Sommer ist die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden eher senkrecht. Durch den steilen Lichteinfallswinkel erreicht die Sonne eine hohe Lichtintensität. Die dabei auf die Haut einwirkende Sonnenenergie ist hoch genug, um etwas Entscheidendes zu bewirken: das Aufbrechen von Cholesterinringen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich das elementare Provitamin D in unserem Körper überhaupt bilden kann. Doch die Lichtenergie der Sonne ist nur dann intensiv genug, wenn wir uns im Freien aufhalten und die Sonne direkt auf unsere Haut scheinen kann. Ist dies nicht der Fall, weil wir Kleidung tragen oder der Himmel bewölkt ist, kann unser Körper nicht genügend Vitamin D in der Haut bilden. Vor allem in den Wintermonaten von Oktober bis April kommt es daher zu erheblichen Mangelzuständen. Zumal Lichtintensität und Lichteinfallswinkel in dieser Zeit ebenfalls nicht ausreichen. Entscheidend ist allerdings zu jeder Jahreszeit: Die Sonne kann scheinen, soviel sie will, ausschlaggebend ist der Sonnenmangel auf der nackten Haut!

Wir alle kennen das Phänomen: Ist eine Zeit lang schlechtes Wetter, hat man sich schon dermaßen auf dieses Wetter eingestellt, dass man gar nicht mehr davon ausgeht, dass es am nächsten Tag schön sein könnte. Man erwartet regelrecht, dass auch der nächste Tag wieder trist und grau sein wird – und genauso fühlen wir uns dann auch. Es macht sich zunehmend eine Art „Energie-Stau” breit, man wird träge und fühlt zugleich eine Art innere Unruhe. Wird es dann nach einer Weile wieder schön, braucht der Körper erst eine gewisse Zeit, um sich wiederum auf das schöne Wetter einzustellen. Es dauert ein paar Tage, bis man den Wetterumschwung psychisch und körperlich wahrnimmt und wir das schöne Wetter dann auch tatsächlich in vollen Zügen genießen können.

Dieses Phänomen ist nicht nur „Einbildung”, sondern hängt tatsächlich mit unserem Stoffwechsel zusammen, der sich auf diese Schlecht- und Schönwetterphasen entsprechend einstellt. Die Veränderung und die Anpassung des Stoffwechsels an die jeweilige Wetterlage lassen sich bereits innerhalb weniger Tage feststellen, in der Regel nach ca. 7 Tagen. Dauern die Phasen länger, sind die Auswirkungen umso intensiver. Umgekehrt braucht der Körper auch eine gewisse Zeit der Umstellung von einer länger anhaltenden Schönwetterperiode auf schlechteres Wetter, da er sich wieder auf einem „niedrigeren Stand” einregulieren muss – wobei dies natürlich auch stark von der Jahreszeit abhängt. Im Winter, wo wir eher mit schlechtem Wetter rechnen, stellt sich der Körper schneller auf schlechtes Wetter ein als im Sommer, wo man schönes Wetter erwartet.

Die Auswirkungen des Mangels an Sonnenlicht auf unseren gesamten Stoffwechsel – physisch wie psychisch – sind nicht zu leugnen. Gefragt ist eine ganzheitliche und auch orthomolekulare Therapie, die unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist wieder in die Balance bringt. Vitamin D spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Die Bedeutung des Vitamin D3: Zündschlüssel und Zünder

Evolutionsbiologisch ist Vitamin D3 eines der ältesten Hormone, das bereits vor mehr als 700 Millionen Jahren bei Mehrzellern gebildet wurde. Aktuelle Studien bezüglich des Vitamin D3 zeigen eine absolute Breitbandwirkung und verblüffen ob ihrer Komplexität. Bereits ein 20-minütiger Aufenthalt (allerdings komplett!) nackt in der Sonne, ergibt etwa 100.000 Einheiten der Vorstufen von Vitamin D3. Die Vorstufe des Vitamin D3 wird dann zur 2. inaktiven Vorstufe in der Leber umgebaut, um anschließend hauptsächlich in den Nieren, aber auch in fast allen anderen Zellen in das bioaktive Vitamin D3 umgewandelt zu werden.

Aufgrund seiner Lichtquanteneigenschaften gehört Vitamin D3 in seiner Feinregulation auch zu der Gruppe der Polyphenole und hat hier, in vielerlei Hinsicht, synergistische Effekte und eine positive Einflussnahme auf die ATP- Produktion der Mitochondrien.

Alle Schritte des Zellteilungsprozesses werden von Calcium2+-abhängigen und Calcium2+-unabhängigen Kinase-Enzymen gesteuert. Vitamin D3 schaltet hierzu den Calciumspiegel hoch. Man könnte sagen, Vitamin D3 ist der Zündschlüssel und Calcium2+ der Zünder. Mangelt es nun an Vitamin D3 oder Calcium2+, dann „zündet“ die Umschaltung auf den Differenzierungsprozess unzulänglich. In diesem Fall versucht das Gewebe, die Leistungseinbußen durch die mangelhaft differenzierten Zellen durch die Herstellung immer neuer Zellkopien auszugleichen, oder es kommt zur Bildung bindegewebiger Ersatzzellen. Übersteuert das System, führt der chronische Zellstress schließlich zur Initialphase der chronischen Erkrankungen bis hin zur Tumorentwicklung ein.

Vielfältige positive Eigenschaften und Auswirkungen

Insgesamt birgt das bio-logisch aktive Vitamin D3 die Fähigkeit, mehr als 1.000 verschiedene Gene zu aktivieren. Unter anderem stimuliert Vitamin D3 die Synthese von bestimmten Peptiden, die sich als natürliche Antibiotika wirksam erwiesen haben. Prinzipiell hat es eine streng anticancerogene Wirkung, eine einregulierende Wirkung auf das Immunsystem und wirkt so antiinflammatorisch, verhindert das Risiko von Autoimmunerkrankungen und wirkt deutlich auch der Osteoporose entgegen. Kontrollierte Studien zeigen positive Ergebnisse bei Diabetes Typ 1, MS, Rheuma, Arthritis, Arthrose, systemischer Lupus erythematodes, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Arteriosklerose, Hypertonie, kardiovaskuläre Herzerkrankungen, Schlaganfall, Alzheimer, atopische Hauterkrankungen u. v. a. m.

Vitamin D steigert die Zell- und Schleimhautregeneration, fördert die Reifung der juvenilen Endothelzellen, die aus den Darmkrypten nachwachsen, fördert die normale Blutgerinnung und wirkt somit der Blutungsneigung einer irritierten Schleimhaut entgegen, erhöht die Aktivität des Immunsystems und stabilisiert den Zellstoffwechsel – hier insbesondere auch aller Schichten der Darmwand.

Vitamin D3 gilt als der „General“ der Zellteilung. Eine Substitution ist sinnvoll – allerdings immer abhängig von der Sonneneinstrahlung auf die nackte Haut bzw. der jeweiligen Jahreszeit mit ihren naturgegebenen Bedingungen und gesundheitlichen Herausforderungen.

Über den Autor:

Martin KeymerMartin Keymer ist international anerkannter Fachdozent, Therapeut, Praktiker und unermüdlicher Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine tiefen Einblicke in das Regulationssystem des Fließgleichgewichtes Mensch und die vier Ebenen des Lebens: mental/spirituell/psychisch, bio-energetisch, bio-physikalisch und bio-chemisch, gibt er seit 40 Jahren im Seminarstudium an Therapeuten weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung.

 
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