
Viele hegen den berufliche Wunsch, anderen Menschen bei ihrer Problemlösung zu helfen, und Coach zu werden. Doch was braucht es wirklich, um diesen Berufswunsch in die Tat umzusetzen?
Wie werde ich Coach?
Im Gegensatz zu vielen Berufen, die eine gesetzlich vorgeschriebene Berufsausbildung und einen geregelten Abschluss verlangen, gibt es für das Coaching keine klare gesetzliche Vorgabe. Daher finden sich in der Praxis zahlreiche verschiedene Coaching-Angebote.
Bei der Frage, was Coaching ist, bzw. nicht ist, muss Coaching zunächst abgegrenzt werden, von der Therapie, die auch psychische Krankheitsbilder behandeln darf und der Fachberatung, die inhaltliche Ratschläge gibt. Der Coaching-Begriff wird daher verwendet, wenn es darum geht, Kunden, den sogenannten Coachees durch gezielte Fragen bei der Lösungsfindung, für eine zuvor formulierte Problemstellung zu unterstützen und bis zur Lösung zu begleiten. Um das fundierte Handwerkszeug des Coachings zu erlernen, empfiehlt es sich, eine geeignete Coaching-Ausbildung zu absolvieren.
Die Wahl der geeigneten Coaching-Ausbildung
Beim Blick in den Aus-und Weiterbildungsmarkt fällt auf, dass es eine fast unübersichtliche Vielfalt an Coaching-Ausbildungen gibt. Die diversen Angebote unterscheiden sich nicht nur inhaltlich sehr stark, sondern auch von der Ausbildungsdauer. So gibt es Ausbildungs-Angebote in verschiedenen Fachrichtungen, wie z.B. Systemisches Coaching, NLP (Neurolinguistisches Programmieren), Mentaltraining oder Integrales Coaching. Bei der Wahl des für den persönlichen Stil passenden Coachingansatzes, lohnt es sich daher, erste fachliche Beiträge zu recherchieren, um einen ersten Einblick zu bekommen, welche Fachrichtung einem am Meisten anspricht.
Bei der Dauer der Ausbildungen gibt es auch große Unterschiede. So finden sich mehrtägige Seminare über mehrmonatige Lehrgänge bis hin zu universitären Programmen, die bis zu 2 Jahre dauern. Die entscheidende Frage ist hierbei, die eigene Zielsetzung. Wird die Coaching-Ausbildung nur als Zusatzqualifikation und Verbesserung der eigenen Gesprächsführung benötigt, so kann mitunter ein kürzeres Aus- und Weiterbildungsprogramm die nötigen Qualifikationen und Kompetenzen vermitteln. Wird hingegen die Ausbildung benötigt, um darauf eine berufliche Existenz aufzubauen, so macht eine anerkannte und umfassendere Ausbildung mehr Sinn. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, ob das Ausbildungsinstitut in der Praxis anerkannt ist und einen guten Ruf genießt. Schließlich soll in Folge die abgeschlossene Ausbildung im Lebenslauf bzw. bei der Existenzgründung als Coach auch zur Dokumentation der eigenen fachlichen Qualifikation auf der Webseite angeführt werden.
Bei der Form der Ausbildung finden sich auch unterschiedliche Coaching-Ausbildungs-Formate, von reinen Präsenz-Seminaren, über Fernlehrgänge und E-Learning-Angeboten bis hin zu gemischten Varianten mit Online Schulungen für die fachlichen Inhalte und Präsenzkurse für das Praktische Erlernen der Coaching-Fähigkeiten und dem Üben mit Peer-Groups.
Wichtig zu wissen ist, dass es bei einer Coachingausbildung jedenfalls einen hohen Anteil an praktischer Übung braucht, um die Kompetenzen der Gesprächsführung und die verschiedenen Fragetechniken optimal erlernen zu können. Die Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmenden hilft bei der Reflexion und dem Erkennen der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit sind auch wichtige Schritte in der persönlichen und fachlich-methodischen Entwicklung als Coach.
In der Praxis werden Coaching-Ausbildungen sehr oft gebucht von Führungskräften oder Personalmanagern. Dahinter steht oftmals das Ziel, die gelernten Fähigkeiten in der Mitarbeiterführung einsetzen zu können. Mitunter ergibt sich daraus dann aber eine neue Möglichkeit, ein zweites Standbein als Coach aufzubauen.
Was viele Umfragen zeigen und selbständige Coaches aus ihrer Erfahrung berichten, ist dass nur wenige Coaches ausschließlich vom Coaching leben können. Die meisten selbständigen Coaches arbeiten zusätzlich auch als Business Trainer, Unternehmensberater oder Psychotherapeut.
Und auch wenn die Coachingausbildung später nicht dazu genutzt wird, sich als Coach selbständig zu machen, so können auf jeden Fall die im Zuge der Ausbildung erlernten Kommunikationsfähigkeiten zwischenmenschliche Beziehungen in beruflicher, als auch in privater Hinsicht verbessern.
Autor Redaktion