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   – Ein Drittel der Erwerbsbevölkerung hat sich im Jahr 2015

beruflich weitergebildet

– Teilnahme an Weiterbildung hängt stark vom Berufsabschluss ab

– Selten umfangreiche Weiterbildung mit allgemeingültigen

Abschlüssen

„Lebenslanges Lernen“ wird immer wichtiger. Die Lebenserwartung steigt und die Anforderungen der Arbeitswelt verändern sich laufend, so dass die berufliche Bildung seltener mit dem ersten erworbenen Abschluss beendet ist. Dies zeigt sich auch in einer aktuellen Studie von KfW Research: 52 % der Erwerbsbevölkerung halten kontinuierliche berufliche Weiterbildung für sehr wichtig, weitere 30 % für wichtig. Hierbei ist auch ein Unterschied zwischen den Generationen festzustellen, so messen jüngere Menschen dem lebenslangen Lernen größere Bedeutung bei.

Im Jahr 2015 nahm rund ein Drittel (32 %) der Erwerbsbevölkerung an mindestens einer beruflichen Weiterbildung teil, beispielsweise an Kursen, Fachvorträgen, Umschulungen, Aufstiegsfortbildungen oder berufsbegleitenden Studien. Das sind etwa 16 Mio. der 50 Mio. Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. „Angesichts der breiten Zustimmung zum lebenslangen Lernen ist die Weiterbildungsteilnahme noch ausbaufähig. Zeitmangel und Kosten sind die wesentlichen Hürden“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die Ergebnisse der Studie. Außerdem werde wohl teilweise der eigene Weiterbildungsbedarf unterschätzt.

Als zentrale Motivation geben 85 % der Teilnehmer an, den Anschluss an neue Entwicklungen nicht verlieren zu wollen. Neun von zehn Teilnehmern wurden fachliche Inhalte ihres Berufs vermittelt. Doch auch „Soft Skills“ spielen eine große Rolle. Gut die Hälfte der Weiterbildungsteilnehmer (55 %) hat nach eigener Auskunft persönliche oder soziale Kompetenzen erworben.

Die Weiterbildungsbeteiligung ist in der Bevölkerung ungleich verteilt – und hängt besonders vom bereits vorhandenen Bildungsniveau ab: Je höher der Berufsabschluss, desto reger die Weiterbildungsbeteiligung. Hochschulabsolventen und Nicht-Akademiker mit einem Fachschulabschluss (Meister, Techniker) bilden sich überdurchschnittlich häufig weiter. Fast jeder Zweite (47 %) dieser Gruppe hat sich im Jahr 2015 weitergebildet. Von den Personen mit mittlerer Berufsqualifikation bildeten sich 32 % im Jahr 2015 weiter. Deutlich geringer fällt mit 16 % die Weiterbildungsquote bei Personen ohne Berufsabschluss aus. „Berufliche Weiterbildung ist kein gesamtgesellschaftliches Phänomen, Geringqualifizierte bilden sich selten weiter. Die Bildungsschere öffnet sich dadurch im Verlauf des Erwerbslebens noch“, stellt Zeuner fest.

Eine Minderheit der Weiterbildungsteilnehmer erwirbt substanzielle Zusatzqualifikationen. Im Jahr 2015 besuchten 13 % der Weiterbildungsteilnehmer Veranstaltungen, die in einen allgemeingültigen Bildungsabschluss münden. Viele belegen nur kurze Veranstaltungen und investieren pro Jahr nur einige Stunden in Weiterbildung. Entsprechend haben 37 % keinerlei Bescheinigung oder Zeugnis über zusätzliche Qualifikationen erhalten.

Weitere Informationen zu der Studie finden Sie unter www.kfw.de/research

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 – 9, 60325 Frankfurt

Kommunikation (KOM) Sybille Bauernfeind

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Quelle: Presseportal.de

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