
„Nicht sehen trennt von den Dingen, nicht hören trennt von den Menschen“
(Immanuel Kant, dt. Philosoph, 1724 – 1804)
Früher hat sie dieses Zitat nicht wirklich verstanden. Doch nun sitzt sie in ihrer Wohnung, alleine. Ihre Ohren sind längst nicht mehr so gut, Unterhaltungen wirken anstrengend und belastend. Unter Leuten kann sie Gesprächen nurmehr schwer folgen. Daher bleibt sie lieber gleich ganz alleine – und fühlt sich einsam …
Mareike ist eine von circa 11 Millionen schwerhörigen Erwachsenen in Deutschland. Und jährlich kommen ungefähr 150.000 hinzu.1, 2 Als ihre Augen vor einigen Jahren nachließen, kümmerte sich Mareike sofort um eine Brille: Gutes Sehen war ihr wichtig. Zudem gilt es als schick, modern oder sogar als gebildet, eine Brille zu tragen. Unter ihren Mitmenschen erfuhr sie sogar Zuspruch – damals, mit ihrer Brille.
Brillen sind modern! Und Hörgeräte?
11,9 Millionen Brillen werden in einem Jahr in Deutschland verkauft, aber nur 1,2 Mio. Hörgeräte.3 Werden wirklich so viel mehr Brillen benötigt? Leiden so viel mehr Menschen unter einer Sehschwäche als unter einer Hörminderung? Wohl kaum. Über ein Drittel aller Schwerhörigen besitzen oder nutzen kein Hörgerät.4 Der Bedarf wäre also deutlich höher. Vielleicht geht es den meisten wie Mareike. Sie hatte Angst davor, nicht mehr sehen zu können. Der Mensch ist schließlich ein visuelles Wesen, wie sollte sie sich in ihrer Umwelt orientieren, ohne etwas zu sehen? Doch letztlich trennt das Sehen „nur“ von den Dingen.
Hörverlust führt zur Isolation
Was schlechtes Hören bedeutet, wird Mareike erst jetzt bewusst. Die langsam, aber stetig zunehmende Isolation von ihren Mitmenschen hat sie zunächst gar nicht wahrgenommen. Erst, als sie sich immer mehr zurückzog, weil Ansammlungen mit mehreren Personen anstrengend wurden, ist es ihr wirklich deutlich geworden. Auch, wie schwer es ihr fällt, am Straßenverkehr teilzunehmen: Wenn plötzlich ein Auto vor oder neben ihr aufkreuzt, scheinbar unvermittelt. Rufe und Grüße von Bekannten nimmt sie häufig nicht wahr oder sie muss lange umherschauen, um festzustellen, von wo genau der Ruf denn kommt. Als ihre Ohren nachließen, schob sie es (wie so viele Betroffene) lange vor sich her. „Ein Hörgerät? Nein, so alt bin ich doch nun wirklich noch nicht?!“ Die Tatsache jedoch, dass sie sich von ihren Mitmenschen immer weiter distanziert und selbst in Gesellschaft abkapselt, macht Mareike nachdenklich. Sie fragt sich, ob sie nicht doch zum Hörakustiker gehen sollte …
Individuellen Hör-Anforderungen gerecht werden
Doch Mareike ist unwohl, hat etwas Angst: Woher sollte sie wissen, wonach sie ein Hörgerät aussuchen soll? Außerdem erlebt man immer wieder, dass Betroffene mit ihren Hörgeräten nicht zurechtkommen: Es sei plötzlich ein ungeheurer Lärm, die Geräte taugten nichts und pfiffen nur. Wozu sollte sie sich so etwas antun? Aber so, wie es jetzt ist, kann es auch nicht weitergehen. Mareike beschließt deshalb, sich zumindest zu informieren. Im Internet und in Zeitschriften findet sie eine wahre Anzeigenflut von Hörakustikern – und nahezu jeder verspricht in seiner Werbebotschaft erstmal das vermeintlich Blaue vom Himmel … Bei der weiteren Suche stößt sie auf einen Bericht der Stiftung Warentest.5 Darin werden häufige Mängel in der Beratung thematisiert: So würde beispielsweise nicht nachgefragt, wie das persönliche Leben aussieht – ganz klar, ein Musiker hat andere Bedürfnisse als ein Maschinenführer. Auch bei der Hörgerätewahl gäbe es Mängel: Den Kunden würden schlicht Geräte zur Auswahl gestellt, welche die Bedürfnisse zu wenig berücksichtigten. Auch bei der Überprüfung des Hörvermögens seien gravierende Unterschiede auszumachen. Demnach wird empfohlen, das Sprachverständnis sowohl in ruhigen als auch in lauten Umgebungen testen zu lassen. Ebenso sollte eine verständliche und sachgemäße Beratung rund um die korrekte Pflege sowie das Tragen erfolgen. Dass neben der Optik in erster Rolle der Tragekomfort der Geräte eine Rolle spielt, ist eine – leider – oft vernachlässigte Tatsache. Hörgeräte sollen und müssen bequem sein, damit sie Betroffene im Alltag nicht sofort wieder ablegen. Denn allen voran kommt es auf die Verbesserung des Hörvermögens und nicht auf die „Schönheit“ der Geräte an.
Gehörtherapie als ganzheitlicher Ansatz
Neben dem Einsatz von Hörgeräten ist eine begleitende Gehörtherapie (ebenfalls beim ausgesuchten Akustiker) unbedingt anzustreben, um das über die Zeit „verlernte“ Hören wieder zu erlernen: Durch die Hörminderung gelangen immer weniger Töne an den Hörfilter, der in Folge dessen nach und nach an Leistung verliert. Werden die Töne nun durch Hörgeräte wieder verstärkt, kommt im Ohr erstmal eines an: Lärm, weil der untrainierte und entwöhnte Hörfilter die eingehenden Töne nahezu komplett weiterleitet. Viele Betroffene legen genau deshalb die Geräte schnell wieder beiseite. Eine Gehörtherapie wirkt diesem Phänomen gezielt und systematisch entgegen. In rund zwei Wochen sind die Erfolge fühl- und vor allem hörbar.
Der Weg zum guten Hören
Mareike möchte das selbst ausprobieren. Wieder gut hören, mit ihren Freunden, der Familie und anderen Bekannten entspannt reden zu können, das wäre toll. Sie vereinbart einen Erstberatungstermin beim nächstgelegenen Akustiker, der eine individuelle Gehörtherapie (z. B. Terzo) anbietet. Und wartet gespannt und freudig auf ein neues Lebensgefühl: Denn nicht (gut) zu hören, trennt tatsächlich von den Menschen.
Über terzo:
„Übung macht den Meister“ – nach dieser Devise lässt sich nicht nur ein Instrument erlernen, sondern auch das Gehör trainieren. Die systematische terzo®Gehörtherapie bietet die Möglichkeit, die Hörfähigkeit Betroffener durch die Kombination aus Gehörtraining und Hörgeräten zu optimieren. Erstmalig angewandt im Jahr 2006, haben mittlerweile über 30.000 Menschen die terzo®Gehörtherapie genutzt. Sie können sich in einem der deutschlandweit vertretenen terzo-Zentren beraten und für ihre Behandlung aus einem Angebot herstellerüber-greifender Hörgeräte aller Leistungsklassen wählen. www.terzo-zentrum.de