Psychosomatisch – und nun?

Psychosomatisch – und nun
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Da unser Körper ein Ganzes ist und natürlich eng mit der Psyche verbunden ist, müssen wir auch unsere Gesundheit möglichst ganzheitlich betrachten. Wir dürfen nicht nur daran denken, was uns vielleicht jetzt, in diesem Moment belastet, denn diese Belastungen können bis zur Befruchtung zurückreichen. Vor allem aber müssen wir bei körperlichen Beschwerden den seelischen Hintergrund berücksichtigen. Gerade bei chronischen Beschwerden spielt der seelische Hintergrund oft eine entscheidende Rolle – ursächlich oder verstärkend. Nur so können wir im Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele gesund werden und bleiben.

Die seelischen Hintergründe oder Folgen einer Krankheit zu finden, ist ein mühsames Puzzlespiel. Bioenergetische Methoden sind relativ schnell und können in Diagnose und Therapie sehr effizient sein. Es ist wichtig, bei körperlichen Erkrankungen die Psyche nicht aus den Augen zu verlieren. Im Laufe des Lebens sammelt sich so viel „Psychoschrott“ an, z.B. in Form von ungelösten Konflikten, dass eine ganzheitliche Wirkung (auch auf den Körper) nahe liegt. Ganz zu schweigen von den kleinen und großen Frustrationen und dem Dauerstress, dem wir tagtäglich ausgesetzt sind. Auch die psychosomatischen Zusammenhänge mit dem Ehepartner, den Kindern, dem sozialen Umfeld sowie dem beruflichen Umfeld, d.h. mit Kollegen, Vorgesetzten, Geschäftspartnern oder mit Schule, Vereinen, Finanzamt usw. müssen berücksichtigt werden.

Neu ist das nicht wirklich! Bei den Chinesen galten Psyche und Körper schon seit jeher als zwei Seiten einer Medaille. Auch die „alten Griechen“ wussten, wie stark sich Charakterzüge auf das Verhalten und Krankheiten auswirken. Sie legten das in ihrer Lehre von den Temperamenten nieder. Das Jahrtausende alte Wissen um die psychosomatischen Zusammenhänge wird inzwischen auch in der Schulmedizin gewürdigt. Die Psychoneuroendokrinoimmunologie spürt psychosomatischen Beziehungen nach. Eine der vielen Erkenntnisse ist die, dass die Psyche im Gehirn und auch in anderen Körperzellen durch Gedanken und Gefühle Neurotransmitter (z. B. Endorphine) produziert, die über das Nervensystem ganzkörperliche Reaktionen auslösen können.

Darm und Psyche

Psychische Belastungen wirken sich nach den Erkenntnissen der Psychoneuroendokrinoimmunologie u.a. negativ auf das Immunsystem aus. Beispielsweise führt langfristiger chronischer Distress über eine Erhöhung der Adrenalin-Produktion zu einer Erschöpfung der Nebennieren oder langfristige Sorgen zu einer Verlangsamung der Lymphozytenaktivität. Starke Nervosität, wie z. B. vor Reisen oder einem Vortrag, kann über eine Veränderung der Darmperistaltik Durchfall oder Verstopfung verursachen. Das bedeutet, dass das darmwandständige Lymph- und Immunsystem von psychischen Belastungen in seiner Funktion geschwächt wird. Umgekehrt kann eine pathologische Darmflora zu Depressionen, Energiemangel, Schlafstörungen, Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen führen.

Sowohl die psychosomatische als auch die somatopsychische Verbindung können bioenergetisch getestet werden, z. B. mental durch den kinesiologischen Muskeltest oder über die Ampullen der Zentralen Katalysatoren. Sie können aber auch bioenergetisch therapiert werden, z. B. mit den Ampullen der Zentralen Katalysatoren, Dr. Bach-Blüten oder homöopathischen Mitteln. Die Fülle von Nervenzellen im Darm und ihre unmittelbare Kopplung zum Gehirn hat dazu geführt, dass heute auch in der wissenschaftlichen Medizin von einem Gedächtnis Darm gesprochen wird. Der Volksmund weiß dies schon lange, sprechen wir doch häufig von: „Ich entscheide aus dem Bauch heraus“, „ich habe ein mulmiges Gefühl im Bauch“ etc.

Die persönliche Stimmung und die neurovegetative Ebene

Freude, Glück, Fröhlichkeit und auch die Verstimmung des Gemüts haben eine große Bandbreite, eine große Tiefe, eine Fülle an Hintergründen und Varianten. Verstimmungen sind nicht einfach nur Stress, sie werden im Ergebnis von unserem limbischen System auf den Thalamus übertragen und schreiben sich so in unsere zentrale Regulation ein. Geht es darüber hinaus, verselbstständigt sich die Verstimmung, führt zu einem langanhaltenden Gemütszustand und den daraus resultierenden Emotionen. Wichtig ist, dass alle Verstimmungen – aber auch alle Freuden – auf die gleichen Signalwege im Hormonsystem und Nervensystem zurückgreifen. Damit haben wir eine Manifestation des Gemütszustandes und seiner Emotionen auf hormoneller und neurovegetativer – und damit letztendlich oft auch auf körperlicher – Ebene.

„Psychosomatisch“, das geht von der harmlosen Schamröte, die es einem ins Gesicht treibt, bis zur psychischen (Mit-)Verursachung von Krebs. Haben körperliche Vorgänge psychische Folgen, spricht man von „somatopsychisch“. Eine Darmdysbiose kann beispielsweise Schwindel oder Depressionen erzeugen. Ebenso können allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel psychische Störungen verursachen. Deswegen bedeutet Ganzheitsmedizin auch die Disharmonien innerhalb von Seele, Geist und Körper sowie die Disharmonien der Teilbereiche untereinander zu berücksichtigen.

Über den Autor:

Martin KeymerMartin Keymer ist international anerkannter Fachdozent, Therapeut, Praktiker und unermüdlicher Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine tiefen Einblicke in das Regulationssystem des Fließgleichgewichtes Mensch und die vier Ebenen des Lebens: mental/spirituell/psychisch, bio-energetisch, bio-physikalisch und bio-chemisch, gibt er seit 40 Jahren im Seminarstudium an Therapeuten weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung.

Weiterführende Lektüre des Autors:

Keymer Buch Cover Die Geheimnisse der Rhythmik des Lebens und des UniversumsDer betörende Rhythmus des Lebens und der Natur, das stetige Auf und Ab, zeigt uns den ersten und zugleich wichtigsten Grundsatz, dem alles unterliegt: Alles ist Schwingung. Alles wirkt in allem und wirkt auf alles. So können wir Menschen mit Hilfe unserer Fähigkeit zu denken und zu entscheiden direkten Einfluss auf unsere Umwelt nehmen. Und doch unterliegen wir alle letztendlich den Gegebenheiten des Universums. Aus diesen Rhythmen können wir lernen, uns, unser Leben und unsere Individualität zu begreifen. Wir finden Wege, unsere Gesundheit physisch wie psychisch zu stärken und zu erhalten. Es ist ein wahres “Lebensbuch” für jeden Einzelnen.

Martin Keymer / Otto von Bressensdorf: Die Geheimnisse der Rhythmik des Lebens und des Universums, Ihre Bedeutung für das Gesundwerden und Gesundbleiben

 
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