Lange kannte der Kryptomarkt fast nur positive Entwicklungen. Es wurden immer wieder neue Erfolge verkündet, sodass ein regelrechter Krypto-Boom entstand. Weltweit gab es einen regelrechten Rausch, der zahllose Anleger anlockte. Die Medien berichteten zudem regelmäßig von spektakulären Gewinnen einzelner Anleger/innen. Gegenwärtig zeichnet sich jedoch eine regelrechte Krypto-Talfahrt ab, die den hoch spekulativen Charakter von Kryptowährungen verdeutlicht.
Kryptowährungen kommen als virtuelles Geld daher und haben sich in der digitalen Welt bereits als mögliches Zahlungsmittel etabliert. Ein gutes Beispiel dafür sind unter anderem Bitcoin Casinos und Ethereum Sportwetten. Casinospiele und Wetten sind ohnehin hoch spekulativ, sodass Kryptowährungen wie Ethereum bestens dazu passen. Oftmals gibt es große Überschneidungen der Zielgruppe. Dementsprechend finden Freunde des virtuellen Glücksspiels häufig auch großen Gefallen an Kryptowährungen. So kann man einerseits im Casino beziehungsweise beim Buchmacher gewinnen und andererseits von steigenden Krypto-Kursen profitieren. Es besteht somit die Chance eines doppelten Gewinns.
Unabhängig von Glücksspielen oder anderen Einsatzgebieten von Kryptowährungen sollten diese allerdings auch kritisch gesehen werden. Dass keine staatliche Regulierung stattfindet, ist zwar ein wesentliches Merkmal von Krypto-Geld, macht es aber auch Betrügern leicht.
Betrüger nutzen Krypto-Boom aus
Die fehlende staatliche Kontrolle sorgt zwar für viele Freiheiten im Bereich der Kryptowährungen, macht den Markt aber auch für unterschiedliche Betrugsmaschen anfällig. Betrüger nutzen zunehmend Kryptowährungen, um von einem anonymen Zahlungsverkehr zu profitieren. Geldforderungen in Bitcoin sind somit keine Seltenheit mehr.
Zudem sollte man als Nutzer wissen, dass jeder eine eigene Kryptowährung herausgeben kann. Hinter dem digitalen Geld muss also keine Bank oder ähnliche Institution stecken. Dass dies sehr gefährlich sein kann, hat der Fall des SQUID-Coins beispielsweise bewiesen. In Anlehnung an die beliebte Netflix-Serie „Squid Game“ haben Betrüger mit dem SQUID-Coin eine neue Kryptowährung geschaffen. Diese konnte sich recht schnell etablieren und enorme Zuwächse verzeichnen. Innerhalb weniger Tage schoss die Rendite in astronomische Höhen. Für alle, die davon profitieren wollten, gab es bald ein böses Erwachen. Der SQUID-Coin erwies sich als Betrug. Die Macher bewarben ein Onlineturnier und verlangten eine Startgebühr in SQUID-Coins. So sorgte das neue Kryptogeld für Furore und legte immens zu.
Viele Menschen kauften fleißig SQUID-Coins, mussten dann aber feststellen, dass keine Auszahlung möglich war. Stattdessen kassierten die Gründer das Geld und löschten die Website. So wurde der SQUID-Coin wertlos, wodurch es zu immensen Schäden bei den Anlegern kam.
Der FTX-Skandal schwächt den Kryptomarkt
Der Betrug rund um den SQUID-Coin ist längst nicht der einzige Skandal, der für Aufruhr auf dem Krypto-Markt sorgt. Gegenwärtig befindet sich dieser auf einer regelrechten Talfahrt, was vor allem auf die FTX-Pleite zurückzuführen ist. Bei FTX handelt es sich um eine Handelsplattform, die vor allem auf das Krypto-Trading setzt. 2019 gründete unter anderem Sam Bankman-Fried die Plattform, die rasch zu einer bedeutenden Anlaufstelle in Zusammenhang mit Kryptos wurde. Zahlreiche namhafte Investoren beteiligten sich an FTX, während bekannte Persönlichkeiten als Werbegesichter fungierten.
Mittlerweile befindet sich FTX in einem Insolvenzverfahren. Im Zuge dessen offenbaren sich wahre Abgründe, denn FTX-Gründer Bankman-Fried soll mehrere Hundert Millionen US-Dollar gestohlen haben. Insgesamt soll die Handelsplattform FTX ihren Gläubigern mehrere Milliarden US-Dollar schulden.
Die FTX-Pleite hat Konsequenzen für den gesamten Kryptomarkt. Es zeichnet sich eine gewisse Kettenreaktion ab, die eine Talfahrt bedeutet und auch andere Krypto-Plattformen betrifft. Viele Anleger/innen sind nun regelrecht aufgeschreckt und haben Angst um ihr Geld, das sie in Kryptowährungen investiert haben. Dementsprechend steigen die Auszahlungen, was wiederum die Kurse fallen lässt und die betreffenden Handelsplattformen in Bedrängnis bringt. Es ist sogar schon die Rede davon, dass die Kryptoblase geplatzt sei. Dass eine große Verunsicherung herrscht, ist somit nicht verwunderlich.
Grundsätzlich ist Panik bei Finanzgeschäften nie hilfreich, sondern kann zu unüberlegten Handlungen führen. Daher sollte man nun die Ruhe bewahren. Insbesondere diejenigen, die in etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin investiert haben, tun gut daran, die Entwicklungen zunächst zu beobachten. Panikverkäufe bedeuten schließlich immer erhebliche Wertverluste und sollten daher unbedingt vermieden werden. Sofern man nicht direkt von der FTX-Pleite betroffen ist, sollte man daher ruhig bleiben. Da Kryptowährungen nicht staatlich reguliert werden, sind derartige Szenarien nicht gänzlich ausgeschlossen. Wer Krypto-Geld erwirbt, geht dieses Risiko ein. Der aktuelle FTX-Skandal verdeutlicht dies nur und schafft neues Bewusstsein für die Gefahren in Bezug auf Kryptowährungen. Angesichts der stets steigenden Kurse und des globalen Krypto-Booms konnte man diese leicht vergessen.
Die Realität holt somit den Kryptomarkt ein und könnte für eine Bereinigung sorgen. Diese wird einerseits Opfer fordern, kann andererseits aber auch zu einer langfristigen Stärkung führen.
Autor: Redaktion